top of page

"Bitte berühre mich", Rezension von Ellen Connor (Autorin) 2024 für "Bitte berühre mich", den ersten Teil meiner Liebesromanreihe: Lesermeinung zu »Bitte berühre mich« In diesem Buch stehen zwei junge männliche Charaktere im Vordergrund, die beide mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Diese ergeben sich aus ihrer Vorgeschichte, welche die Autorin äußerst sensibel, feinfühlig und plausibel darzustellen vermag. Der Fokus liegt zunächst bei dem Protagonisten Simon und seinem Innen- bzw. Gefühlsleben. Bedingt durch massive wiederholte traumatische Erfahrungen – welche, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten – hat er eine dissoziative Identitätsstörung entwickelt. Er sehnt sich einerseits nach Liebe, Geborgenheit und Berührung, andererseits muss er stets befürchten, dass er getriggert wird und seine Anteile »übernehmen«. Auch wird seine Sehnsucht deutlich, ein »normales« Leben führen zu dürfen. Das ist die Ausgangslage des Romans. Simon trifft auf Alex, und beide fühlen sich bald zueinander hingezogen. Es gibt wunderschöne Momente zwischen den beiden, aber die sich anbahnende Beziehung wird immer wieder durch die inneren Unsicherheiten, Konflikte oder äußeren Umständen erschwert. Die Ängste der noch sehr jungen Charaktere führen darüber hinaus wiederholt zu Missverständnissen. Einige davon können beseitigt werden, als sich allmählich eine Vertrauensbasis entwickelt. Andere wiederum bestehen bis zuletzt und münden schließlich in einem letzten, entscheidenden Konflikt, der sicherlich nicht folgenlos bleiben wird. Das Buch ist keine klassische »Gay-Romance« und auch kein klassischer »Coming of Age«-Roman. Es spricht große, globale Themen an. Themen, mit denen die meisten Menschen vertraut bzw. befasst sind. Unsicherheiten, Ängste, Sehnsüchte, die Schwierigkeiten, sich dem Unbekannten zu öffnen, die Missverständnisse und Konflikte, die hieraus resultieren können. Aber auch das Entwicklungspotenzial, welches in uns allen steckt, wenn wir einer Person begegnen, die Bedürfnisse in uns weckt, die bislang geschlummert haben. Der Roman der Autorin führt zu einer Auseinandersetzung des Lesers mit sich selbst, was – in meinen Augen – ein Buch zu einem wirklich guten Buch macht. Abgerundet wird dieser Eindruck durch den wunderschönen, einzigartigen Schreibstil. Dieser hat eine poetische Sanftheit, die den Leser sofort in seinen Bann zieht. Der Titel als Appell: Meine Liebe, du hast es geschafft, mich mit deinem Buch sehr zu berühren! Und ich wünsche dir, dass dein Roman viele, viele Leser findet.

"Bitte berühre mich", Rezension von Barbara Nelting (Autorin beim Himmelstürmer Verlag) 01.02.2024 für "Bitte berühre mich" „Bitte berühre mich“ zieht einen mit seiner emotionalen Intensität kopfüber vollständig in seinen Bann. Gestern durfte ich „Bitte berühre mich“ von Lovis Park lesen. Das Buch ist so vieles. Eine schillernde New Adult-Romanze zwischen zwei jungen Männer. Eine Geschichte der Selbstfindung. Ein Fallbericht. Beziehungsdrama. Poesie. Simon, den an einer dissoziativen Störung erkrankten Protagonisten schmerzt es, dass er sein Leben auf Grund seiner Besonderheit nicht wie ein normaler junger Mann führen kann. Seine ständige und durchaus berechtigte Angst, dass ein anderer Anteil in ihm die Kontrolle übernehmen könnte, lähmt ihn und erschwert Zwischenmenschlichkeit bis zum Grad des Unmöglichen. Und doch gehört all dies, seine inneren Kinder, seine Angst und auch seine furchtbare Vergangenheit zu ihm, macht ihn erst zu dem vollständigen, wenn auch zersplitterten, facettenreichen und beeindruckenden Menschen, der er ist. Ebenso, wie dessen verschiedene, stark herausgearbeitete Komponenten „Bitte berühre mich“ zu einem rundum zufriedenstellenden Werk machen. Und so ist der Roman nicht nur die Geschichte einer komplizierten Beziehung und gleichzeitig die erschütternde Schilderung der möglichen Folgen von dem, was Menschen anderen, sogar den eigenen Kindern antun, sondern auch ein wunderbarer Text über die Liebe im Allgemeinen. Die unerfüllte Sehnsucht danach, den einen Menschen zu finden, für den man die Welt bedeutet, plagt bekanntlich nicht nur Simon, wenngleich ihm die DIS noch einmal alles erschwert, sondern die meisten von uns. Wie Simon und Alex können auch wir, kann ein jeder von uns sich diesen Wunsch nur erfüllen, wenn er sich traut sich zu zeigen. Sich seinem Liebsten zuzumuten mit all seinen Facetten, Abgründen, vermeintlichen Fehlern, Unzulänglichkeiten. Eine Liebe, die einzelne Komponenten ausklammert oder versteckt, ist früher oder später zum Scheitern verurteilt. „Bitte berühre mich“ zieht einen mit seiner emotionalen Intensität kopfüber vollständig in seinen Bann. Die organische, flüssige Schreibweise des Textes bildet einen Kontrast zur inneren Zerrissenheit seiner Protagonisten, der beim zweiten Hinlesen so gigantisch vielleicht doch gar nicht ist. Schließlich gelingt es auch Simon mit seinen Ressourcen des Humors, einer Selbstironie und unverblümter Direktheit immer wieder, sein inneres Team zu halbwegs friedlicher Zusammenarbeit zu bewegen. Es bleibt zu hoffen, dass ihm dies in Zukunft trotz des am Ende des packenden Buches vermeintlichen Rückfalls noch besser glücken kann. Die psychotherapeutisch versierte Leserin befürchtet allerdings, dass dies ohne eine Aufarbeitung seines Kindheitstraumas (mit allen Anteilen!) nicht bewerkstelligt werden kann und somit noch ein weiter Weg vor Simon und Alex liegt.

"Bitte berühre mich", Rezension von Michelle Müller-Nagy (Autorin beim pinguletta Verlag) 29.01.2024 Ich durfte das (bisher leider noch unveröffentlichte) Buch "Bitte berühre mich" von Lovis Park lesen und möchte euch heute gerne darüber erzählen. Das erste Wort, das mir während der Geschichte von Alex und Simon in den Sinn kam, war 'sanft'. Lovis Park beschreibt mit ihren sorgfältig gewählten Worten eine junge Liebesbeziehung, die so zerbrechlich, doch gleichzeitig auch unendlich stark ist. Simon leidet seit seiner Kindheit unter einer DIS - einer Erkrankung, in der sich die Psyche des Menschen in mehrere Persönlichkeitsanteile spaltet. Er zieht sich oft zurück und vertraut Menschen nur selten. Die Beziehung zwischen ihm und dem, im Gegensatz dazu, sehr extrovertierten Alex ist geprägt von Problemen, doch die Liebe und das Verständnis zwischen den beiden ist etwas, das sich über das ganze Buch hindurch wie ein roter Faden zieht. Für mich gab es innerhalb dieser Partnerschaft so schöne Momente, dass ich häufig Tränen in den Augen hatte. Es ist schwer, einem so großen Thema wie der DIS gerecht zu werden, doch Lovis Park hat das überragend gut geschafft. Zu keinem Zeitpunkt werden die Erkrankungen der Protagonisten in den Vordergrund gestellt oder überspitzt dargestellt. Die Probleme, die damit einhergehen, sind verständlich beschrieben und auch für Laien nachvollziehbar. 'Bitte berühre mich' empfand ich zu jedem Zeitpunkt als authentisch. Es gab keinen Moment, in dem ich nicht mitgefiebert und mir ein Happy End für die beiden Liebenden gewünscht habe. Mit jedem Streit brach auch mir ein Stück weit das Herz. Manchmal habe ich mich darüber aufgeregt, wie unglaublich menschlich sich Alex und Simon verhalten haben - einige Diskussionen hätten vermieden werden können, wenn sie nicht aus ihren Gefühlen heraus gehandelt hätten. Auch das bestärkte die Authentizität in 'Bitte berühre mich'. Lovis Parks Buch hatte für mich alles, was ein guter Roman braucht: Gefühl und Spannung stehen hier in einem guten Verhältnis. 'Bitte berühre mich' ist ein wundervolles Buch, auf dessen Fortsetzung ich schon sehr gespannt bin. Ich hoffe sehr, liebe Lovis, dass du bald eine Zusage bekommst und wünsche dir von Herzen alles Gute ♥️

“Blue”,Rezension von C. NOXX (Autorin) Eine Geschichte wie ein Überraschungsei: zuckersüß, mit Spannung und gespielt wird auch.🔥 David ist nicht auf der Suche nach der großen Liebe, er würde sich mit einem Gefährten zufriedengeben. Sein ganzes Leben wurde er herumgereicht, übersehen und ignoriert. Er klammert sich so sehr an diesen Wunsch, dass er sogar Gefühle für einen vermummten Kerl zu haben glaubt, der ihm ein kurzes Vergnügen bescherte. Pech für David, dass dieser Mann ihn entführt und in einem Kerker an ein Bett kettet. Ab diesem Augenblick regiert Angst sein Leben. Stunden vergehen. Tage. Wochen. Doch dann sprießt etwas zwischen den beiden, das man nicht in einem dunklen Betonkeller vermutet. Wie eine zarte Blume, die sich aus hartem Beton zwängt, erblüht ... Liebe. Wir begleiten zwei einsame Seelen auf ihrem Weg der Heilung. Was mit einem Kerker beginnt, endet so ganz anders, als man annimmt. Es gibt Bücher, die man mag. Andere, in denen man sich wohl fühlt. Und dann gibt es Bücher wie Blue, die einen mitreißen, faszinieren und nicht mehr loslassen. Man fühlt Davids Einsamkeit und die Trostlosigkeit von Seite eins an. Die Verbindung zu Blue müsste kalt, gemein und furchterregend sein. Doch obwohl man keine Anhaltspunkte hat, spürt man ihre Verbindung. Es ist wahrlich zwischen den Zeilen zu finden und es war ein absoluter Genuss, hinter der Furcht Vertrauen zu fühlen. Die Liebe unter den vermeintlich schlechten Taten. Obwohl ich andere Pläne hatte, las ich die Geschichte innerhalb eines Tages, ich konnte nicht aufhören. Danke für dieses Leseerlebnis, das noch lange in mir nachsummen wird.

bottom of page